Begriff und Einteilung:
Wälzlager sind mechanische
Bauelemente, die drehende oder pendelnde Bewegungen von Achsen, Wellen, Hebeln
und Rädern ermöglichen und die auftretenden Kräfte auf das Maschinengestell
oder den Rahmen übertragen.
Wälzlager sind genormte
einbaufertige Maschinenelemente. Sie bestehen aus:
- den
Laufringen (Innen und Außenring bei Radiallagern bzw. Lager- und Gehäusescheibe
bei Axiallagern
- den
Wälzkörpern
- einem
Käfig
Die Auswahl von genormten
Wälzlagern ist riesig!
Die Kraftübertragung erfolgt vom Wellenzapfen auf das Lagergehäuse
über Wälzkörper.
Diese rollen zwischen den
beiden Laufringen. Die dabei auftretende Rollreibung ist relativ klein.
Die Wälzkörper
werden aus durchhärtbarem Chrom Stahl gefertigt (z.B. 100Cr6, 100CrMo6,
u.a.).
Die Laufringe (Innen- und
Außenring bestehen häufig aus dem gleichen Werkstoff wie die Wälzkörper.
In ihnen sind Bahnen eingearbeitet,
in denen die Wälzkörper abrollen, sie sind geschliffen und poliert
Der Käfig hält
die Wälzkörper in einem gleichmäßigen Abstand voneinander.
Er verhindert bei zerlegbaren
Lagern das Herausfallen der Wälzkörper.
Der Käfig besteht aus
Stahl- oder CuZn-Blech, massivem CuZn (Messing) oder Kunststoff.
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Entsprechend der Belastungsrichtung
unterscheidet man die Gleitlager in:
Axiallager
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Radiallager
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Radiaxlager
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Entsprechend der Form der
Wälzkörper unterscheidet man die Wälzlagerlager in:
- Kugel - Lager
- Zylinderrollen - Lager
- Nadelrollen - Lager
- Kegelrollen - Lager
- Pendelrollen (Tonnen) - Lager
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Die Wälzkörper können
auch doppelreihig angeordnet sein
Beurteilung von Wälzlagern:
Vorteile:
- geringe
Reibkräfte durch Rollreibung, entsprechend geringe Wärmeentwicklung
- kleine
Anlaufkräfte, gute Reibungsverhältnisse auch bei kleinen Drehzahlen
- Wellendurchbiegung
bzw. Wellenversatz können ausgeglichen werden durch die Wahl geeigneter
Lager
- geringer
Schmierstoffbedarf, kleiner Wartungsaufwand
Nachteile:
- Stoßempfindlichkeit
durch die geringe Auflageflächen und durch geringe Dämpfungswirkung
des Schmierfilms
- Schmutzempfindlichkeit,
durch den großen Spalt zwischen den Laufringen (Dichtringe verwenden!)
- Geräuschentwicklung
durch die Wälzbewegung ist größer als bei Gleitlagern
- Drehzahl
u. Lebensdauer sind durch die begrenzte Dauerfestigkeit der Wälzkörper
geringer als bei Gleitlagern
Schmierung:
Aufgaben der Schmierung:
- Aufbau
eines tragfähigen Schmierfilms zwischen Wälzkörpern und Laufringen
- Wärmeabfuhr
bei Ölschmierung
- Abdichten
des Lagers nach Außen gegen Verunreinigungen bei Fettschmierung
- Minderung
von Laufgeräuschen
- Korrosionsschutz
Möglichkeiten der
Schmierung:
#Fettschmierung:
- ist
die häufigste Form der Schmierung
- ein
Fettvorrat ist notwendig; diese befindet sich schon im Lager oder wird bei
offenen Lagern zugeführt
- die
Erstbefettungsmenge ist wird vom Hersteller vorgegeben
- bei
Fettschmierung mit zweiseitigen Fettvorrat ist die Menge des zur Verfügung
stehenden Fettes größer
- bei
der Schmierung mit Fettpresse wird verbrauchtes Fett aus der Lagerstelle heraus
gedrängt
#Tropfölschmierung:
- geeignet
für die Schmierung vonschnell laufenden Lagern
- je
nach Drehzahl und Last können 3 bis 50 Tröpfen pro Minute werden
zugeführt werden
#Ölbadschmierung (Ölbadschmierung
oder auch Sumpfschmierung oder Tauchschmierung):
- einfachste
und sicherste Lösung bei niedrigen Drehzahlen
- bei
jeder Umdrehung erfolgt eine Benetzung der Wälzkörper und Laufringe
- Wälzkörper
sollten maximal zur Hälfte im Ölbad eintauchen
#Ölumlaufschmierung:
- durch
eine Pumpe wird direkt Öl zwischen die Laufringe zugeführt
- bei
geringeren Drehzahlen dient das Öl lediglich der Schmierung
- bei
höheren Drehzahlen oder Lasten dient das Öl gleichzeitig der Kühlung
(deutlich mehr Öl wird
zugeführt)
- noch
effektiver ist es das Öl als angereicherte Druckluft zuzuführen (Ölnebelschmierung)
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Dauerfettschmierung |
Schmierung mit Fettvorrat |
Schmierung mit Fettpresse |
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Tropfölschmierung |
Ölbadchmierung |
Umlaufchmierung |
Umlaufverhältnisse:
Umfangslast liegt vor, wenn bei einer Umdrehung des Lagers
jeder Punkt der Laufringbahn einmal belastet wird.
Punktlast liegt vor, wenn die Belastung stets auf die gleiche
Stelle der Laufringbahn gerichtet ist.
Punkt- bzw. Umfangslast gibt
es für Innen- und Außenringe.
Beispiel einer Wälzlagerung:
Anordnung von Wälzlagern:
kommt
noch...
Beispiele:
Quellen:
- Tabellenbuch Metall - Europaverlag
- Wissensspeicher Technik
- Volk und Wissen
- Fachkenntnisse Industriemechaniker
- Handwerk und Technik
- Montieren und Demontieren
technischer Systeme - Westermann
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